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Gin – die neue Premiumisierung eines Kultgetränkes

Gin

Es war das Lieblingsgetränk von Queen Mum, die im August 117 Jahre alt geworden wäre. Derzeit ist in deutschen Bars der Trend wieder hin zum Premium-Gin. Wen wundert es, dass es mittlerweile auch auf dem deutschen Markt Produzenten gibt, die sich der Tradition des Britischen Empires angeschlossen haben. Wir möchten Ihnen das Kultgetränk mit langer

Tradition und interessanten Herstellungsoptionen gerne einmal näher vorstellen.

Was ist Gin denn eigentlich genau?

Der Urvater des Gin ist der holländische Genever. Als englische und niederländische Söldner gemeinsam 1590 in den Spanisch-Niederländischen Krieg zogen, hatten die Briten Gin erstmals in ihren Bechern. Gin verdankt seinem Geschmack nicht dem Grundstoff Getreide, sondern lebt vom Gewürz Wacholder, das in jedem Gin drin sein muss. Es ist nichts anderes als ein klarer Branntwein, dessen Basis ein hochprozentiger Neutralalkohol (Ethylalkohol) bildet. Die Feinarbeit beginnt bei den Aromaten, je nach Rezeptur des Brennmeisters fällt Gin sehr unterschiedlich aus. Am wichtigsten sind die verwendeten “Botanicals”, die im Gin angereicherten Aroma-Stoffe. Jede Marke hat ihre eigene Rezeptur, in der unterschiedliche natürlich Aromastoffe in unterschiedlicher Zusammensetzung erscheinen. Natürlich Botanicals können sein verschiedene Kräuter, Gewürze, Früchte und auch Wurzeln/Rinden zum Einsatz. Die gängigsten Botanicals sind Zitrusfrüchte.

Herstellungsprozess von Gin

Bei der Herstellung von Gin bedient man sich verschiedener Prozesse, um einen der edlen Tropfen zu kreieren. Drei unterschiedliche Prozesse ermöglichen die Produktion verschiedener Sorten. Das wären der Kaltauszug, Heißauszug und die Mehrfacharomatisierung. Beim Kaltauszug der in der Fachsprache auch als “Mazeration” bekannt ist, werden die gewählten Kräuter und Pflanzen, die dem Gin einen individuellen geschmacklichen Charakter verleihen, zunächst zerkleinert oder dessen Säfte ausgepresst. Die daraus gewonnenen Aromen werden anschließend für einige Wochen entweder lose oder auch in feinen Netzen in den Alkohol eingelegt. Diese Variante ist die kostengünstigste, da zur Herstellung lediglich ein Prozess durchlaufen wird und die spätere Destillation entfällt. Die daraus entstehenden Gin Sorten werden “Compound Gin” genannt.

Beim dazu gegensätzlichen Verfahren, dem Heißauszug der in der Szene als “Digestion” bezeichnet wird, läuft der Prozess ähnlich ab. Allerdings werden bei der Digestion die gewonnenen Aromen zusammen mit dem Alkohol auf ca. 70 Grad erhitzt um ätherische Öle aus den Zutaten zu lösen.

Zu guter letzt wäre da noch die “Perkulation”. Als Perkulation wird in Fachkreisen die Mehrfacharomatisierung bezeichnet. Sie ist die schonendste zugleich aber auch die teuerste Herstellungsweise Bei diesem Verfahren wird der beim Destillieren des Alkohols entstehende Dampf absorbiert und durch Siebe zu den verschiedenen Gewürzen geleitet. Oder man leitet statt des heißen Dampfes den flüssigen erhitzten Alkohol über die Siebe. Lediglich Sorten die auf diese Weise Hergestellt wurden dürfen als “Destille Gin” bezeichnet werden.

Über Sortenvielfalt und besondere, empfehlenswerte Sorten

Gin gibt es, wie viele andere Getränke, in den unterschiedlichsten Ausführungen und Sorten. Doch beim Gin kann die eigene Individualität und Kreativität bei der Herstellung am aller Besten zur Geltung gebracht werden. Denn das Spektrum der Varianten ist so umfangreich wie bei keiner anderen Spirituose. Durch die vielseitigen Herstellungsverfahren bietet die Welt des Gins unendlich viele Möglichkeiten eine kreative Neuheit zu entwickeln. Der aktuelle Trend geht beim Gin hin zu der Kreation und Herstellung innovativer neuer Sorten, die eine tolle geschmackliche Vielfalt versprechen.

Klassische Sorten:

Dry-Gin
Der Dry Gin ist der weltweit beliebteste und meist konsumierte Gin. Er hat ein sehr dominantes Wacholderaroma und ist, wie es der Name schon verrät, eher trocken. Beim Dry Gin ist die Zugabe von künstlichen Aromen möglich. Allerdings ist die Zugabe von Zucker strengstens untersagt. Um den Gin geschmacklich abzurunden können Zitrusfrüchte verwendet werden.

London Dry Gin
Dieser Gin ist ein echter Klassiker. Bei seiner Herstellung dürfen keinerlei künstliche Aromen zugefügt werden. Auch bei der Zugabe von Zucker ist die Höchstmenge streng begrenzt. Er besitzt, ähnlich wie der “normale” Dry Gin einen intensiven Wacholdergeschmack. Doch die verwendeten Gewürze wie Kardamom, Ingwer und/oder Koriander kann man herausschmecken.

Destilled Gin
Ein Destilled Gin wurde im Gegensatz zu einem klassischen Gin, 2-fach destilliert. Er muss mindestens 2 Destillationsvorgänge durchlaufen haben um als -Destilled- bezeichnet werden zu dürfen. Wichtig ist ebenfalls, dass nach der zweiten Destillation keine weiteren Aromen hinzugefügt werden. Diese Gin Sorte hat meistens ein stark hervorstechenden Wacholdergeschmack.

Sloe Gin
Dieser ist eher als eine Art fruchtig-süßer Likör zu sehen. Doch aufgrund der Zusammensetzung der Zutaten, reiht er sich bei der Gin-Familie mit ein. Er hat eine tolle, intensive dunkelrote Farbe, durch die Zugabe von Schlehdorn (Schlehe) und einen vergleichsweise geringen Alkoholanteil.

Old Tom Gin
Dieser Gin ist sozusagen die “Urform” des heute bekannten Gins. Durch die Zugabe von Zucker ist er eher süßlich im Geschmack. Diese Tatsache macht ihn auch zu einer beliebten Cocktail-Basis.

Empfehlenswerte Sorten – für Sie hier verkostet:

Cucumberland 43% Gin aus Hannover
Ein frischer, fruchtiger Vertreter seiner Zunft. Die Macher sind vor Ort und können gerne besucht werden.

Beefeater 24 Gin 45% London-England
Gehaltvoller Gin, der sich sehr gut zum Aperitif eignet. Der Haus- und Hof-Gin von Queen Mum. Den Namen erhielt der Gin nach der Schutzarmee der Queen und ist der meistausgezeichnete Gin mit über 65 Medaillen

Tanguay No. Ten 47,3%
Ein starker Bursche aufgrund seines Alkoholgehaltes, für Kenner geeignet. Die Flaschenform eines Londoner Hydranten und seit 2000 auf dem Markt. Ten steht für Brennkessel Nummer 10, der die deutschen Luftangriffe überstanden hat. Er ist immer noch in Betrieb

Botanist 46% Islay Schottland
Ein wahrer Entertainer mit seinen 31 verschiedenen Botanicals. Islay Gin aus dem Hause Bruichladdich (sehr bekannt für Whisky). „Atme ein und du bist dort, auf der Königin der Hybriden“

Brockmanns Gin 40% England/London
Ein sehr facettenreicher Premium Gin.. Freunde setzen sich zusammen (Gin Liebhaber) und probieren 100 Rezepte aus, bis sie sich einig sind „Er ist geboren, smooth, intensiv, köstlich…“

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GeMax Expertin BEW empfiehlt:

Empfehlung
THE BOS Premium Dry Gin mit Lemongrass 37,5% vol.

Dieser Gin ist aufgrund seines moderaten Alkohols sehr gut für die Gastronomie geeignet. Mein Tipp: Füllen Sie den Tumbler voll mit Eiswürfel, geben Sie den Gin und Tonic Water, gedrehte Orangenzesten (nicht zu fein) und einen angeräucherten Rosmarinzweig hinein. Wer es etwas exotisch/aromatisch mag, der kann einen Hauch von gestoßenen Rosa Beeren hineingeben. Cheers…
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