An diesen kalten Tagen ist es besonders angenehm, sich mit warmen Gerichten gemütlich zu machen. Dafür ist die Quitte ein ausgezeichnetes Produkt. Der Quittenbaum sieht auf den ersten Blick aus wie ein Apfel oder Birnbaum.
Man unterscheidet bei Quitten zwei Sortengruppen, die Apfelquitten und die Birnenquitten. Die Namen leiten sich von der Form der Früchte ab: Apfelquitten tragen runde Früchte, Birnenquitten zeigen wie Birnen am Fruchtstiel eine längliche Ausformung. Auch hinsichtlich des Geschmacks unterscheiden sich die beiden Quittentypen. Die Sorten der Apfelquitte gelten als etwas aromatischer, besitzen aber ein recht hartes, eher trockenes Fruchtfleisch. Birnenquitten sind weicher und leichter zu verarbeiten, geschmacklich allerdings etwas fader. Fast alle heutigen Quittensorten sind schon weit über hundert Jahre alt und wurden durch Auslese gezüchtet. Als eine der besten Apfelquitten gilt die ertragsstarke, sehr aromatische Sorte ‘Konstantinopeler’. Sie ist gleichzeitig auch ein sehr guter Pollenspender. Von den Birnenquitten ist besonders die aus Ungarn stammende Sorte ‘Bereczki’ zu empfehlen. Außerdem haben die Quitten eine wollige Haut, was sie deutlich von ihren Verwandten unterscheidet. Der Quittenkenner erkennt natürlich sofort, dass es sich um Quitten handelt, aber wenn man die Quitte nicht kennt, ist man zunächst verwirrt.
Heutzutage ist die Quitte eigentlich ziemlich unbekannt, aber unsere Mütter und Großmütter haben die Quitte noch sehr geschätzt und daraus im Winter Quittenmus und Quittenbrot hergestellt, letzteres eine süß-herbe Köstlichkeit, die zusammen mit Keksen auf dem zukünftigen Weihnachtsteller lagen.
Die Quitte ist außerdem eine Frucht mit großer Heilkraft. Sie stärkt die Verdauung, hilft gegen Erkältungen und lindert Entzündungen der Haut. Vor allem die Samen der Quitte werden in der Volksheilkunde eingesetzt.
Ein vielseitig einsetzbares Produkt ist der Quittensirup. 1kg Quitten abrubbeln, waschen und mit der Küchenmaschine in feine Scheiben, nur vom Stiel befreit, scheiden. 1 Liter Wasser aufkochen die Quittenscheiben dazu geben, aufkochen lassen und bei kleiner Flamme 45 Minuten weiter kochen/ziehen lassen, dann durch eine Sieb drücken und nochmals durch ein steriles Tuch filtern, den Saft, mit dem frisch ausgepressten Saft von 2 Zitronen, mit 200g Zucker und 2 Zweige Minze 5 Minuten kochen lassen. Die Minze entfernen und den Sirup in sterile Flaschen/Gläser füllen, sofort verschließen, abkühlen lassen, kühl und dunkel stellen. Diesen Sirup kann man zu einem Tee dazugeben. Einen Obstsalat verfeinern oder auch zum Abschmecken von Wildgerichten verwenden. Das Beste ist, dass dieser Sirup gut 6 Monate haltbar ist.
